Kosten-Nutzen-Analyse der In Vivo-Reflektanzkonfokalmikroskopie zur Melanomdiagnose in einem klinischen Alltagsszenario

In dieser Veröffentlichung verfolgten die Autoren das Ziel, eine Kosten-Nutzen-Analyse mittels eines Mikro-Kostenansatzes auf die Ergebnisse ihrer randomisierten klinischen Studie anzuwenden, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des VivaScope® 1500 in der routinemäßigen klinischen Praxis aufzuzeigen. Dieses Modell wurde auf regionale und nationale Daten angewendet, um eine breitere Kosten-Nutzen-Analyse zu ermöglichen.

Das Melanom weist unter den Hautkrebsarten die höchste Sterblichkeitsrate auf und wird üblicherweise durch klinische und dermatoskopische Untersuchungen diagnostiziert. Die diagnostische Spezifität und Sensitivität variieren jedoch je nach Erfahrung des behandelnden Arztes. Falsch-negative Befunde und/oder übermäßige, unnötige Biopsien belasten die nationalen Gesundheitssysteme erheblich.

In ihrer aktuellen randomisierten klinischen Studie zeigten die Autoren, dass die ergänzende Anwendung der Reflektanzkonfokalmikroskopie (RCM) mit dem VivaScope® 1500 zur Standardversorgung die Anzahl der notwendigen Exzisionen bei verdächtigen Läsionen im Vergleich zur alleinigen Dermatoskopie um 43,3 % reduziert. Dadurch werden unnötige Exzisionen deutlich verringert, während gleichzeitig die Melanom-Erkennung in einem realitätsnahen Umfeld gewährleistet bleibt.

Die Kosten pro Patient betrugen bei der Standardversorgung 143,63 €, im Vergleich zu 114,74 € bei ergänzender RCM mit dem VivaScope® 1500. Die Kosten pro entferntem Melanom lagen bei der Standardversorgung bei 904,87 €, fast doppelt so hoch wie bei der Nutzung des VivaScope® 1500 (458,96 €). Die jährlichen regionalen und nationalen Kosten der Standardversorgung beliefen sich auf 864.150,85 € bzw. 11.491.849,00 €, während diese durch den Einsatz des VivaScope® 1500 auf 438.306,80 € bzw. 5.828.792,00 € gesenkt werden konnten. Die geschätzten jährlichen Einsparungen durch ergänzende RCM betrugen somit 425.844,05 € regional und 5.663.057,00 € national. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis für das VivaScope® 1500 lag bei 3,89, was bedeutet, dass für jeden investierten Euro ein Nutzen von 3,89 € erzielt wird.

Wie erwartet, wurde die Anzahl der exzidierten melanozytären und nicht-melanozytären Läsionen durch die Einführung der ergänzenden RCM mit dem VivaScope® 1500 deutlich reduziert. Die Autoren beobachteten nahezu halb so viele Exzisionen im Vergleich zur alleinigen Standardversorgung. Der geschätzte wirtschaftliche Nutzen der ergänzenden RCM bei der Bewertung verdächtiger Läsionen deutet auf eine Einsparung von 96.227,49 € pro eine Million Einwohner pro Jahr in einem realitätsnahen Umfeld hin.

Die Autoren konnten sowohl in einer randomisierten klinischen Studie als auch im klinischen Alltag zeigen, dass die Einführung der ergänzenden RCM mit dem VivaScope® 1500 in der routinemäßigen klinischen Praxis wirtschaftliche Vorteile für Gesundheitssysteme auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene bietet – bei gleichzeitiger Wahrung der Patientensicherheit und Reduktion unnötiger chirurgischer Eingriffe.

Angesichts der erheblichen Kosten für Diagnose und Behandlung von Hautläsionen ist es entscheidend, öffentliche Gesundheitsmaßnahmen auf evidenzbasierte, kostenwirksame Interventionen auszurichten. Die Einführung des VivaScope® 1500 in der klinischen Praxis zeigte eine positive Wirkung auf die finanzielle Belastung durch Hautkrebs, indem Exzisions- und Biopsieraten gesenkt und die Früherkennung bösartiger Läsionen verbessert wurden.

Dr. Valerie Bonfardin
Application Specialist